• Winter 2023/24
    Master
  • 264.093
  • Visuelle Kultur
    Modul
  • Univ.Prof. DI Mag. Dr.
    Peter Mörtenböck

Gegenwartskultur

A WORLD OF MATTER

Einführende Diskussion zur Veränderung von Raumproduktion im Spannungsfeld von Plattform-Kapitalismus, Umweltzerstörung, Klassismus 2.0 und digitaler Emanzipation.

LABORATORY OF POSTHUMANIST ARCHITECTURE

Welche kritischen Werkzeuge haben wir in einer zunehmend von Ausbeutung, Konflikten und Krisen geprägten Zeit, um uns eine bessere Zukunft vorzustellen? Vielschichtige und immer komplexer werdende Systeme sozialer Ungleichheit, die sich in verschiedenen Formen von Diskriminierung, rassistischer Gewalt, Klimawandel und Wohlstandsgefälle manifestieren, erzeugen das, was Mark Fisher als „Unbehagen“ bezeichnet – das Gefühl, dass es „nichts Neues“ gibt und geben kann. Dass es möglicherweise „keine Alternative“ zu den philosophischen Paradigmen gibt, die Extraktion, Ausbeutung und Individuation vorschreiben.

Das Modul Visuelle Kultur wird sich für das Wintersemester 2023–24 mit Strategien befassen, wie wir uns neue Formen von sozialer Bindung und Gemeinwesen vorstellen können.  Im „Laboratory of Posthumanist Architecture“ werden wir darüber nachdenken, was es bedeutet, den Menschen in der Art und Weise, wie wir leben, denken und praktizieren, zu dezentrieren. Indem wir uns auf den Posthumanismus konzentrieren – einen Ansatz, der vorhandene Paradigmen der Weltgestaltung unterbricht und in Frage stellt ebenso wie er einen Weg zu neuen Paradigmen weist –, werden wir gemeinsam versuchen „Unruhe“ in binäres Denken zu bringen, um neue Wege zu diskutieren, wie wir die Beziehung des Menschen zur natürlichen Welt angehen können. Der Posthumanismus, der im Bereich der Philosophie und der kritischen Theorie durch Kritiker*innen wie Donna Haraway und Rosi Braidotti populär gemacht wurde, kann nicht mehr länger als eine Reihe von vagen Ideen und Überzeugungen gesehen werden. Er ist dabei, sich zu einem Denkansatz zu entwickeln, der auf strukturelle, räumliche und materielle Weise praktiziert und angewendet werden kann. Das „Laboratory of Posthumanist Architecture“ wird sich damit befassen, was es bedeutet, posthumanistische Philosophie in konkrete Begriffe im Bereich der Architektur zu übersetzen?

Zwischen den diskursiven Feldern der Architektur, der zeitgenössischen Kunst und der Theorie angesiedelt, wird das Modul eine Struktur für kritische Reflexion, kollaborative Diskussion und materielle Praxis durch Seminare, Lesegruppen, öffentliche Vorträge, Workshops und Vorführungen schaffen. Anhand von Beispielen aus Kunst, Architektur und Aktivismus wird erörtert, wie mit Kritik umzugehen ist – ergänzt durch alle zwei Wochen öffentliche Programme mit renommierten Denker*innen und Praktiker*innen aus der ganzen Welt, die sich jeweils mit dem Entwerfen, Kuratieren, Herstellen und Vorstellen einer besseren Zukunft und neuen Konzeptionen vom Menschen beschäftigen.

Die Studierenden werden aufgefordert, in einer aktiven und diskursiven Atmosphäre, sowohl unabhängig als auch gemeinschaftlich zu arbeiten. Mit Unterstützung der Lehrenden des Forschungsbereichs wird jede/r Studierende aufgefordert, ein kreatives Gruppenprojekt zu erstellen, das im Verlauf des Kurses konzipiert wird und praxisbezogene Interpretationen und Überlegungen zu den während der Dauer des Moduls aufgeworfenen Ideen zeigt. Die Studierenden werden auch gebeten, gemeinsam eine abschließende Gruppenausstellung zu konzipieren. Diese kollektive Intervention wird eine Antwort auf die Leitfrage des Moduls sein: Wie können wir uns posthumanistische Architektur vorstellen und mit ihr experimentieren?

Gegenwartskultur
Univ.Prof. DI Mag. Dr. Peter Mörtenböck

Montag, 14:00-16:00
Datum: 09. Oktober 2023
Ort: Seminarraum AC0440

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