- 01.08.2022
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NEW BEGINNINGS
Wie stellen wir uns in einer zunehmend von Konflikten, Katastrophen und Krisen geprägten Zeit eine bessere Zukunft vor? Vielschichtige und immer komplexer werdende Systeme sozialer Ungleichheit, die sich in verschiedenen Formen von Diskriminierung, Rassismus, Klimawandel und einer stetig wachsenden Wohlstandsschere manifestieren, erzeugen das, was Mark Fisher als „Unbehagen“ bezeichnet, ein Gefühl, dass es „nichts Neues“ gibt und geben kann; “ dass es möglicherweise „keine Alternative“ zu den strukturellen Prozessen und ideologischen Rahmen gibt, welche jene Krisen ausmachen, die unsere heutige Welt prägen.
Das Modul Visuelle Kultur widmet sich im Wintersemester 2022/23 dem drängenden Thema des Neuanfangs, „new beginnings“. Wie können wir Theorien für neue Paradigmen zur Gestaltung unserer Umwelt entwickeln, die sich auf Gleichheit und Menschenrechte konzentrieren? Wie können diese Theorien konkret übersetzt werden? Welche Rolle spielt unserer Meinung nach der Begriff der Kritik in Anbetracht des dringenden Handlungsbedarfs?
Zwischen den diskursiven Feldern von Architektur, zeitgenössischer Kunst und Theorie angesiedelt, bietet das Modul eine Plattform zur kritischen Reflexion, gemeinsamen Diskussion und praktischen Anwendungen, in Form von Seminaren, Lesegruppen, öffentlichen Vorträgen, Workshops und Filmvorführungen.
Jede Woche wird ein Thema der kritischen Theorie behandelt, das sich mit den strukturellen Wurzeln und Auswirkungen von Ungleichheit und Ungerechtigkeit befasst.
Anhand von Beispielen aus Kunst, Architektur und Aktivismus wird erörtert, wie Kritik angewendet werden kann. Ergänzend finden im Zwei-Wochen-Rhythmus öffentliche Programme statt, welche mit renommierten, international tätigen Denker_innen und Praktiker_innen besetzt sind. Sie alle beschäftigen sich mit dem Entwerfen, Kuratieren, Vor- und Herstellen einer besseren Zukunft.
Die Studierenden werden aufgefordert, in einer aktiven und diskursiven Atmosphäre sowohl unabhängig als auch gemeinschaftlich zu arbeiten. Mit der Unterstützung der Lehrenden und Tutoren des Fachbereichs wird jede/r Studierende aufgefordert, ein „Forschungsdossier“ zu erstellen, das während des gesamten Moduls konzipiert wird und praxisbezogene Interpretationen und Überlegungen zu den während des Moduls aufgeworfenen Themen enthält. Die Studierenden sollen gemeinsam eine abschließende kollektive Intervention zu konzipieren, die die Form einer Gruppenausstellung, eines räumlichen Gruppenprojekts, einer diskursiven Konferenz oder einer öffentlichen Aktivität an einem ausgewählten Ort in Wien annehmen könnte. Diese kollektive Intervention wird eine Antwort auf die Leitfrage des Moduls sein: „Wie können wir uns neue Anfänge vorstellen?