• 22.05.-21.11.2021
  • Ausstellung und Diskussion

Biennale Architettura 2021

Wir freuen uns, unsere Forschungsergebnisse auf der Biennale Architettura 2021 in Venedig präsentieren zu dürfen!
PLATFORM AUSTRIA, der Österreichische Beitrag zur 17. Internationalen Architekturausstellung La Biennale di Venezia, ist für BesucherInnen vor Ort von 22. Mai bis 21. November 2021 zu sehen.

„Im vergangenen Jahr haben wir viel über digitale Plattformen gelernt. In der Zeit des Lockdowns mussten wir uns an Plattformen gewöhnen, um ein halbwegs normales Leben führen zu können. Dadurch ist uns bewusst geworden, wie Plattformen die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen – wie wir arbeiten, lernen, einkaufen, uns entspannen und Kontakte knüpfen – komplett verändert haben.
Wie wir Plattformen nutzen, wirkt sich aber nicht nur massiv auf uns als Menschen aus. Es verändert auch unsere Städte. Auf diesen Wandel wollen wir mit unserem Programm im österreichischen Pavillon hinweisen. Gemeinsam mit Expert*innen aus der ganzen Welt untersuchen wir Plattform-Urbanismus als ein neuartiges Phänomen, das weite Teile unseres Zusammenlebens grundlegend umwälzen könnte.“ – Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer

 

PLATFORM AUSTRIA
ZUM PHÄNOMEN DES PLATTFORM-URBANISMUS
Digitale Plattformen nehmen unbestritten immer mehr Einfluss auf die Formen unseres Zusammenlebens. Gerade die Erfahrungen der vergangenen Monate, in denen Plattformen oft als Retter in der Not aufgetreten sind, haben den Wandel sozialer, wirtschaftlicher und politischer Verhältnisse deutlich vor Augen geführt. Der Österreich-Beitrag zur Biennale Architettura 2021 PLATFORM AUSTRIA will die tiefgreifenden Veränderungen, die damit in der Gestaltung unserer gebauten Umwelt einhergehen, zur Sprache bringen. Dazu verwandelt er den Pavillon selbst in eine Plattform der Auseinandersetzung darüber, wie wir uns die Architektur der Zukunft vorstellen.

Die Eröffnung der Biennale Architettura findet am 22. Mai 2021 statt. Viele Aspekte unseres Alltags – arbeiten, lernen, einkaufen, sich treffen und austauschen – sind ohne Plattformen nicht mehr denkbar. Plattformen ändern aber nicht nur die Art und Weise, wie wir leben, sondern nehmen auch maßgeblich Einfluss auf die Gestalt unserer Städte. Gewachsene städtische Strukturen, öffentliche Einrichtungen und gewohnte Formen sozialer Organisation geraten zunehmend unter Druck. Der Sorgsamkeit langfristiger Planungen steht der Ruf nach sofortiger Wunscherfüllung in einer „City-on-Demand“ gegenüber.
Die wichtigste Ressource von Plattformen ist unsere Beteiligung. Die Kuratoren Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer machen sich diesen Umstand zunutze und reklamieren das Recht auf Mitsprache bei den Rahmenbedingungen künftiger Entwicklungen. Sie öffnen den Österreich-Pavillon als einen Diskursraum über die durch Plattform-Urbanismus angetriebenen Veränderungen, ganz im Sinne der Frage „How will we live together?“, dem Thema der Biennale Architettura 2021.

Austrian Pavilion, Venice Architecture Biennale 2021 (Foto: Stefano Rossi)

22.05.2021 – 21.11.2021Ausstellung und Diskussion

Giardini della Biennale, VenedigC. Giazzo
30122 Venedig
Italien

Tickets und Informationen
oder
PLATFORM AUSTRIA Homepage und Blog

Rent-to-Ride Fahrradsammlung London, 2019. Bild © Centre for Global Architecture

Second Home Co-Working LA, 2020. Bild © Centre for Global Architecture

The Collective Co-Living London, 2020. Bild © Centre for Global Architecture

Vessel NYC Hudson Yard, 2019. Bild © Centre for Global Architecture

Equinix Data Centre und Start-Up Dorf Amsterdam, 2018. Foto © Centre for Global Architecture

Google Hauptquartier London, 2020. Foto © Centre for Global Architecture

Biennale Architettura 2021, Foto: © Ugo Carmeni

Biennale Architettura 2021, Foto: © Ugo Carmeni

PLATFORM AUSTRIA, Biennale Architettura 2021, Foto: © AFP | Andrea Ferro Photography

PLATFORM AUSTRIA ALS KONVERSATIONSRAUM ONLINE UND VOR ORT
Ein zentrales Element von PLATFORM AUSTRIA sind die Beiträge nationaler und internationaler Expert*innen, die auf Einladung der Kuratoren verschiedene Aspekte von Plattform-Urbanismus in Blog-Beiträgen beleuchten. Ab sofort werden auf den Social-Media-Kanälen und im Newsfeed der Website www.platform-austria.org diese Expert*innen laufend vorgestellt und inhaltliche Teaser veröffentlicht.
Im Kontext der anhaltenden COVID-19-Krise legen die Kuratoren großen Wert auf eine starke Verschränkung der vor Ort und online präsentierten Inhalte, um eine möglichst gute Zugänglichkeit für alle interessierten Personen zu schaffen. In der Gestaltung der Ausstellung im Pavillon wird den Blog-Beiträgen der Expert*innen ein besonderer Platz eingeräumt: Eine raumgreifende Video-Installation in beiden Flügeln der Hauptgalerie macht diese Analysen in animierter Form erlebbar. Darüber hinaus werden detaillierte visuelle Studien der Mechanismen von Plattform-Urbanismus gezeigt.

 

THEMEN DER BLOGGER*INNEN
Die eingeladenen Blogger*innen setzen sich mit der Frage auseinander, wer bei Plattform-Urbanismus auf welche Art beteiligt ist: Wer sind die Gewinner*innen und Verlierer*innen dieser Entwicklung? Und mit welcher Konstellation von Akteur*innen, Technologien und Werten haben wir es hier zu tun? Zusammen zeichnen sie ein komplexes Bild der Prozesse, mit denen das soziale Leben in Städten zum Zweck von privater Kapitalanhäufung neu gestaltet wird. Darüber hinaus diskutiert dieses Forum auch, welche alternativen Wege wir mit digitalen Plattformen (abseits von Online-Shopping, Gig-Work und Dating-Apps) eröffnen könnten, um ein gerechteres städtisches Leben anzustreben.
Die Beiträge behandeln Themen wie die Ökonomisierung des Alltags, die Machtkonzentration globaler Technologiekonzerne, die Erfassung von Daten und Erfolgsmetriken in „intelligenten“ Stadtquartieren, die Auswirkungen von E-Commerce auf die städtische Infrastruktur, die Verdrängung von öffentlichem Verkehr durch Flotten privater Mietfahrzeuge, die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen in der Gig-Economy, die Verteuerung innerstädtischen Wohnraums durch private Vermietungsportale im Internet, die Veränderung des Zusammenlebens durch Co-Living- und Co-Working-Modelle und die Steuerung von Emotionen mittels neuer Plattformdienste.

 

BLOGBEITRÄGE VON
Ross Exo Adams, Tom Avermaete, Lucia Babina, Jochen Becker, Daniel Cardoso Llach, Ofri Cnaani, Teddy Cruz und Fonna Forman, Peggy Deamer, Fairwork Project, Pedro Gadanho, Benjamin Gerdes, Stephen Graham, Orit und Tal Halpern, Owen Hatherley, Gabu Heindl, Leo Hollis, Into the Black Box, Andreas Kofler, Bernadette Krejs und Andrea Börner, Maros Krivy, Peter Lang, Mona Mahall und Asli Serbest, Jonathan Massey, Sandro Mezzadra, Louis Moreno, Gerald Nestler und Sylvia Eckermann, Edgar Pieterse, Heidi Pretterhofer, Vyjayanthi Rao, Scott Rogers und Susan Moore, João Prates Ruivo, Saskia Sassen, Manuel Shvartzberg Carrio, Slutty Urbanism, Douglas Spencer, Matthew Stewart, Ravi Sundaram, Tiziana Terranova, This Machine Kills, Ignacio Valero, Matias Viegener, Alan Wiig

 

VOR-ORT GESPRÄCHSRUNDEN MIT AUSGEWÄHLTEN GÄSTEN
Diskussionen in Venedig mit ausgewählten Gästen dieser Runde sind geplant. Genaue Daten dazu werden noch bekanntgegeben.