Ofri Cnaani – Contested Data Grounds

Selten war die Notwendigkeit, über neue Instrumente nachzudenken, um unser bauliches Umfeld und die Praxis der Planung zu überdenken, offensichtlicher als in der gegenwärtigen Zeit der zahlreichen Krisen. Wie können wir in dieser Zeitspanne denken, lesen und bauen, die nicht durch Vorstellungen von „zurückgehen“ oder einer einfachen Lösung von „weitermachen“ abgetan werden kann? In diesen Seminaren werden wir auf diese Herausforderung reagieren, indem wir Methoden aus der Performance anwenden, um die Beziehung zwischen dem Körper und neuen techno-räumlichen Bereichen zu untersuchen.  Performance wird als kritische Lesemethode betrachtet, die die Zeitlichkeit aktueller techno-politischer Gebäudeverstrickungen aufzeigt und Performance als einen Modus zur Schaffung kritischer Technologie kennzeichnen kann. Performance und performativer Austausch ermöglichen uns, die Systeme zu sehen, die Bewegung in all ihren Formen organisieren und steuern, und eröffnen Möglichkeiten für eine präfigurative Politik antizipatorischer Formen, die einen dauerhaften Raum für produktive Unterbrechungen darstellen. Anhand einer geschlossenen Lektüre ausgewählter Texte, die mit dem Begriff des Benennens und Berührens in Zusammenhang stehen, werden wir untersuchen, wie die Performance sowohl zu einem Lesewerkzeug als auch, was noch wichtiger ist, zu einem kritischen Werkzeug zum Verständnis unserer gebauten Umwelt werden kann. Der öffentliche Vortrag wird sich auf Cnaanis aktuelle Forschung mit dem Titel „Data Apartheid“ konzentrieren. Cnaani wird das multimethodische Forschungsprojekt vorstellen, in dem untersucht wird, wie digitale Technologien und die Zusammenarbeit mit großen Technologieunternehmen im israelisch-palästinensischen Konflikt eingesetzt werden, um die Realität der Besatzung zu bestätigen.

 

TU WienSeminarraum AC 0440Karlsplatz 13, 1040 Wien