• Winter 2021/22
    Master
  • 264.096
  • Visuelle Kultur
    Modul
  • Univ.Doz. Dr.phil.
    Robert Pfaller
    Univ.Prof.
    Ernst Strouhal

Angewandte Kulturtheorie

DAS GESICHT VERLIEREN. IM BODEN VERSINKEN.
ZUR VISUELLEN KULTUR DER SCHARM

Immer mehr Menschen bekommen es derzeit mit der Scham zu tun.

Entweder schämen sie sich für sich selbst, oder sie schämen sich in Bezug auf andere – sei es nun für sie, oder sei es anstelle dieser anderen, durch „Fremdschämen“.

Viele finden, dass andere sich schämen sollten. Durch Anprangern in den sozialen Medien (das sogenannte „Shaming“) wird versucht, rücksichtslos agierende Konzerne und steuerhinterziehende Großverdiener in die Schranken zu weisen.

Auch wer weiß, männlich, heterosexuell und alt ist, soll sich schämen. Wer dick oder hässlich ist oder dies glaubt, soll es aber nicht. Für sogenanntes „fatshaming“ und „bodyshaming“ soll man sich schämen. Einen Gegner aus der eigenen Partei kann man bekämpfen, indem man erklärt, dass man sich für ihn schämt.

Früher wollte man mit Andersdenkenden diskutieren. Heute dagegen versucht man, sie nicht zu Wort kommen zu lassen. Das ist wie bei der Scham. Denn bei der Scham muss immer etwas weg: Jemand möchte im Boden versinken oder am liebsten tot sein.

Angewandte Kulturtheorie
Univ.Doz. Dr.phil. Robert Pfaller
Univ.Prof. Ernst Strouhal

1. Termin: Montag, 25. Oktober 2021, 17:00-19:00
2. Termin: Mittwoch, 17. November 2021, 17:00-19:00, Film- und Buchpräsentation
3. Termin: Mittwoch, 12. Jänner 2022, 17:00-19:00

Ort: Online via ZOOM

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