OFFSHORE: Seewärts gerichtete Welten

Den offenen Raum jenseits der Küste verbinden wir gern mit Legenden von hoher See und abenteuerlichem Reisen: Ein maritimer Cocktail aus Weltumsegelungen, schwimmenden Städten und sagenumwobenen Tauchschiffen wie Jules Vernes Nautilus. Doch das Meer ist auch ein nüchterner Schauplatz von genau aufeinander abgestimmten Zonen ökonomischer, gesetzlicher wie kultureller Natur. Offshore ist so nicht bloß eine territoriale Bestimmung, sondern ein Gefüge von höchst beweglichen Dimensionen, Logiken und Kreisläufen – ein Ort von äußerster Elastizität: Im Schutz von politischem Konsens vermag er oft unerkannt zu bleiben, bis er durch abrupte Vorfälle in das Licht der Aufmerksamkeit rückt und dabei Kontur gewinnt. Anhand von selbstgewählten Beispielen erkunden wir im Seminar die Architektur von Offshore-Phänomenen so unterschiedlicher Gestalt wie Steuerparadiese, Schiffsgefängnisse, Ölplattformen, Unterwasserhotels, Mikronationen, Tiefseebergbau oder Strandgutfestivals. Als Material für diese Untersuchungen dienen uns künstlerische Projekte ebenso wie Filme, Literatur und Reportagen.

Wahlseminar Kunst und Gestaltung
Univ.Prof. DI Mag. Dr. Peter Mörtenböck

Mittwochs, 12:00-16:00, geblockt
Beginn: 16. März 2011
Ort: Institut für Kunst und Gestaltung, Karlsgasse 11, Bibliothek

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