Protest: Öffentlichkeiten in Bewegung

Quer über die Stadt verteilt finden sich unterschiedliche Berechtigungen, Codes, Praktiken und Rollen, um an bestimmten Erfahrungen, Orten oder Gelegenheiten teilnehmen zu können. Im Schatten dieser Konventionen haben sich in den letzten Jahren aber neue urbane Öffentlichkeiten etabliert, die aus einer neu entflammten Protestkultur gespeist werden und die vorhandene Ordnung in Frage stellen. Neben ihrer Kritik des Ist-Zustands loten diese Proteste und die dabei produzierten Öffentlichkeiten auch neue zivilgesellschaftliche Potenziale im Stadtraum aus. Die „Performance“ des Zusammenkommens wird so zu einem grundlegenden politischen Akt.

Im Seminar diskutieren wir verschiedene Schauplätze des zeitgenössischen Protests, wie den New Yorker Zuccotti Park, Madrids Puerta del Sol, Athens Syntagma-Platz, Istanbuls Gezi-Park oder Kairos Tahrir-Platz. Wir untersuchen die Spannung zwischen der Besetzung physischer Orte und der ansteckenden Ungreifbarkeit des Protests, zwischen Territorialität und Symbolik. Dabei gehen wir unter anderem der Frage nach, wie politischer Einspruch heute wirksam erhoben werden kann und welche Kräfte ihn behindern – wie die spektrale Gestalt des Protests Körper bekommt und wie der Körper sie erdrückt.

Wahlseminar Kunst und Gestaltung
Univ.Prof. DI Mag. Dr. Peter Mörtenböck

Dienstags, 16:00-20:00, geblockt
Beginn: 14. Oktober 2014
Ort: Seminarraum 8

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