- Winter 2016/17
Master - 264.094
- Visuelle Kultur
Modul - Sen.Sc. Arch. DI Dr.
Helge Mooshammer
Visuelle Kultur der Stadt
LUXURY REAL ESTATE
Die weltweite Ausbreitung von spekulativem Urbanismus (speculative urbanism) ist eine der prägendsten Entwicklungen des 21. Jahrhunderts. Bestimmend für die architektonische Gestaltung städtischer Raumproduktion sind hier nicht die Abwägung verschiedener Nutzwerte sondern strategische Überlegungen, wie eine möglichst gewinnbringende, zukünftige Bewertung auf spekulativen Immobilienmärkten architektonisch abgesichert werden kann. Städtische Architekturen (d.h. architektonische Repräsentationen von Werten) dienen hier in erster Linie als Platzhalter für Finanzinvestitionen. Angeheizt von einem globalen Wettbewerb der Städte hat die damit verbundene, zunehmende Vorrangstellung der Eigenlogiken von Finanzmärkten in Fragen der Stadtplanung weitreichende Auswirkungen sowohl für konkretes Stadtleben als auch für die Bedingungen zeitgenössischer Architekturpraxis.
Um ein besseres Verständnis für diese Entwicklungen zu gewinnen, wollen wir uns in der LV anhand einer der markantesten Ausprägungen von spekulativem Urbanismus – dem Boom an „luxury real estate“ – genauer mit der „ökonomischen Organisation“ von Architektur- und Stadtproduktion befassen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, wie in diesen neuen Ökonomien unterschiedliche Formen von Kapital – ökonomisches, soziales, kognitives und affektives – auf bisher nicht bekannte Weise ineinandergreifen und sich im Zuge dessen tradierte Formen des urbanen Zusammenlebens entscheidend zu ändern beginnen. In einem ersten Teil werden wir uns dazu mit theoretischen Konzepten über die sich verändernde Rolle von Städten in einer globalisierten Ökonomie auseinandersetzen. In einem zweiten Teil werden wir mittels Fallstudien in Wien und anderen Städten ein Mapping neuer Formen von spekulativem Urbanismus unternehmen.
Visuelle Kultur der Stadt
Sen.Sc. Arch. DI Dr. Helge Mooshammer
Dienstags, 15:30-20:00
Beginn: 18. Oktober 2016
Ort: Seminarraum 1, Karlsgasse 13
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