• Winter 2015/16
    Master
  • 264.094
  • Visuelle Kultur
    Modul
  • Sen.Sc. Arch. DI Dr.
    Helge Mooshammer

Visuelle Kultur der Stadt

DIE POSTKAPITALISTISCHE STADT

Stadt bildet einen entscheidenden Faktor in der Herausbildung neuer Ökonomien. Als Ort des Zusammenkommens übernimmt Stadt eine wichtige Rolle im Ermöglichen alternativer Formen des Interagierens und Aus-Tauschens. Stadt ist somit ein wichtiger Agent im Herausbildenden einer kritischen Masse – evident in der Entwicklung von Metropolen wie Berlin, London oder New York zu Magneten des kreativen Trendsetting. Von der Versorgung mit Lebensmitteln und der Koordinierung des Verkehrs bis zur Schaffung von Wohnraum und des Angebots kultureller Unterhaltung werden immer mehr Bereiche des städtischen Alltags von neuen Formen der Selbstorganisation übernommen. Was die letzten Jahre von früheren Perioden des urbanen Booms damit wesentlich unterscheidet, ist, dass in dieser Entwicklung die Gestaltung von Stadt selbst, die Propagierung eines neuen urbanen Lebensstils zum zentralen Motor neuer Ökonomien wird. Die Ökonomie der Stadt erneuert sich, indem sie sich selbst zum Gegenstand macht.

Um ein besseres Verständnis für diese Entwicklungen – und ihre Auswirkungen auf die zeitgenössische Praxis von Architektur – zu gewinnen, wollen wir uns in der LV genauer mit der „ökonomischen Organisation“ von Architektur- und Stadtproduktion befassen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, wie in diesen neuen Ökonomien unterschiedliche Formen von Kapital – ökonomisches, soziales, kognitives und affektives – auf bisher nicht bekannte Weise ineinandergreifen und sich im Zuge dessen tradierte Formen des urbanen Zusammenlebens entscheidend zu ändern beginnen. In einem ersten Teil werden wir uns dazu mit theoretischen Konzepten wie Crowd Society oder Peer-to-Peer-Ökonomien auseinandersetzen. Einen zentralen Referenzpunkt wird dabei eine kritische Bestandsaufnahme des Zusammenspiels zwischen zivilgesellschaftlichem Engagement und staatlich-institutionellen Politiken in der laufenden Flüchtlingskrise bilden. In einem zweiten Teil werden wir mittels Fallstudien in Wien und anderen Städten ein Mapping der aktuell entstehenden post-kapitalistischen Stadt unternehmen.

Diese Lehrveranstaltung wird im Wintersemester 2015/16 mit der Vorlesung „Gegenwartskultur“ (P. Mörtenböck) gekoppelt abgehalten.

Visuelle Kultur der Stadt
Sen.Sc. Arch. DI Dr. Helge Mooshammer

Beginn: 13. Oktober 2015, 16:00-20:00
Ort: Seminarraum 2, Karlsgasse 11

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